Stroh und Heu ohne Maschinen, also mit Heugabeln und anderen Werkzeugen, vom Feld zu holen, war mühsam und arbeitsintensiv. Viele Kräfte wurden gebraucht, doch Arbeitskräfte in der Landwirtschaft waren auch in den 30er-Jahren schon knapp. Die PICK UP Presse von CLAAS mechanisierte alle Arbeitsschritte – vom Aufsammeln der Schwaden über das Pressen bis zum Laden. Dabei konnte die PICK UP das Stroh oder Heu entweder in großen Horden auf dem Feld ablegen, wo die Helfer es dann später einsammelten, oder per Ballenrutsche direkt auf ein Ladefahrzeug schieben.

Die Elemente – also Aufnahmerechen, Zwischenförderer, Ballenpresse und Sammel- bzw. Ladesystem – waren bei der PICK UP hintereinander angeordnet. Ihre kompakte und leichte Bauart ermöglichte es, die Presse seitlich versetzt von einem Traktor ziehen und per Zapfwelle antreiben zu lassen, ohne dass der Schlepper aus der Spur gezogen wurde. Der große Vorteil dieser Konstruktion: Das aufzunehmende Erntegut lag nicht in der Fahrspur, der Traktor drückte es bei einer Überfahrt nicht platt.

Kurz nach der Innovation brachte CLAAS den Mäh-Dresch- Binder (MDB) auf den Markt, der alle Arbeitsschritte einschließlich Pressvorgang beherrschte. Und doch gab es weiterhin gute Argumente für eine Arbeitsteilung zwischen Mähdrescher und PICK UP: Zum einen konnte die Strohbergung unabhängig vom Drusch erfolgen, was gerade bei gewünschten Trocknungsphasen hilfreich war. Zum anderen zeigten sich Effizienzvorteile beim Einsatz von zwei jeweils spezialisierten Maschinen.

Weltweit war CLAAS eines der ersten Unternehmen, die eine solche von Traktoren gezogene und per Zapfwelle angetriebene Aufsammelpresse anboten. Ein Schlepper mit 25 PS war dafür ausreichend. Vor ihrem Erfolg in Deutschland war die PICK UP zunächst im Ausland und besonders in Großbritannien erfolgreich, wo sie bereits ab 1934 bei den Landwirten sehr gefragt war.

Die mit der PICK UP erzielbaren Futterqualitäten waren vor allem für Milchbauern von Bedeutung – eine Tatsache, mit der die CLAAS Werbeabteilung gut umzugehen wusste: Auf dem PICK UP Prospekt war eine Kuh abgebildet, der folgende Worte ins Maul gelegt wurden: „Gibst Du mir gutes ‚Pick Up’-Futter, geb ich Dir: sehr viel, feinste Butter.“ Der Slogan kam an, ab 1937 entwickelte sich die PICK UP auch in Deutschland zum Verkaufsschlager, übrigens mit einem Preis in Höhe von 1.850 Reichsmark. Zudem war die patentierte Aufsammelpresse bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Export erfolgreich: Maschinen gingen nach Frankreich, Holland, Dänemark, Schweden und Rumänien.

#07 Bessere Heu- und Strohbergung mit der PICK UP Presse.